Produktinformationen FAQ

FAQ - Produktinformationen



Nickel ist eine häufige Ursache für allergische Reaktionen. Sie können zu einer Hautrötung und zur Bildung von Bläschen verbunden mit einem starken Juckreiz führen (z.B. Kontaktdermatitis). Praktisch alle Akupunkturnadeln bestehen aus Chrom-Nickel-Stahldraht. Ein Mindestanteil Nickel ist notwendig, um die Korrosionsbeständigkeit und vor allem die Biegsamkeit des Stahldrahtes zu gewährleisten.

Eine Akupunkturnadel aus Stahldraht enthält typischerweise folgende chemische Zusammensetzung (in Gew.-%):

  • Chrom (Cr): 16,0 bis 18,0
  • Nickel (Ni): 6,0 bis 9,0
  • Mangan (Mn): max. 2,0
  • Silicium (Si): max. 1,5
  • Kohlenstoff (C): max. 0,12
  • Molybdän (Mo): ≤ 0,8
  • Phosphor (P): ≤ 0,045
  • Schwefel (S): ≤ 0,030

Die einschlägigen Werkstoffnormen verlangen, dass die nicht in der Tabelle aufgeführten Elemente „nicht absichtlich zugesetzt werden“ und dass der Hersteller des Stahls "angemessene Vorkehrungen zu treffen (hat), um die Zufuhr solcher Elemente (….) zu vermeiden". Es kann somit nicht ausgeschlossen werden, dass die Akupunkturnadeln Spuren von anderen Elementen enthalten.

Alle uns bekannten Hersteller verwenden nur wenige, ähnliche Stahlsorten, die nicht wesentlich von der oben aufgeführten Zusammensetzung abweichen. Sie unterscheiden sich eventuell in der Biegsamkeit, Oberflächenbeschaffenheit und der sonstigen Bearbeitung. Gemeinsam ist ihnen aber, dass sie grundsätzlich Nickel enthalten.

Laut einer relativ neuen ISO-Norm über Sterile Akupunkturnadeln für den einmaligen Gebrauch (ISO 17218:2014-02 Sterile acupuncture needles for single use) sind zwei Sorten besonders weit verbreitet. Bei beiden Sorten handelt es sich um Chrom-Nickel-Stahldraht.

Wenn die zusätzliche Schicht den Stahldraht komplett umschließt, könnte sie das Diffundieren von Nickel und andere Stoffe aus der Stahlnadel verhindern. Zumindest der Schaft der Akupunkturnadel wäre praktisch versiegelt. Voraussetzung ist hierfür ist allerdings die komplette und lückenlose Abdeckung durch das Gold, Silber bzw. die Beschichtung.

Nur wenige Hersteller beherrschen dieses anspruchsvolle Herstellungsverfahren. Dies gilt insbesondere, weil für die Vergoldung des Stahls nicht selten eine Haftschicht aus Nickel eingesetzt wird (siehe aber unten zur Apex Gold). Die wenigen Rückmeldungen, die wir im Laufe der letzten Jahre erhalten haben, könnten für die gute oder zumindest bessere Verträglichkeit dieser Akupunkturnadeln sprechen. Eventuell spiegeln sie aber nur ihre geringere Anwendung wieder. Aufgrund der geringen Erfahrungswerte ist unseres Erachtens eine klare Aussage zur Eignung von vergoldeten, versilberten oder beschichteten Akupunkturnadeln nur schwer möglich.

Da Dauernadeln wie z.B. die A.S.P. oder die Apex im Gegensatz zu "normalen" Akupunkturnadeln kurz und dick sind, können für deren Herstellung andere Stahlsorten verwendet werden. Der eingesetzte Cr.-Mo-Stahl gilt gemäß den einschlägigen technischen Vorschriften (DIN 17440 und US-ASTM F899) als nickelfrei.

Auch wenn dieser Stahl häufig zur Herstellung von Medizinprodukten verwendet wird, handelt es sich um einen Standard für die industrielle Fertigung, d.h. er garantiert keine absolute Nickelfreiheit. Da ein Stahlwerk keine "Produktion im Reinraum" ist, kann der Stahl Spuren von Nickel und/oder anderen allergieverursachenden Materialien enthalten.

Bei der Apex Gold von asia-med scheint aufgrund der Vergoldung das Risiko geringer zu sein. Der Prozess der Vergoldung kommt ohne eine zusätzliche Haftschicht aus Nickel aus (siehe Punkt 1). Während durch Materialanalysen* der verschiedenen Stahl-Dauernadeln bereits kleine Mengen von Nickel nachgewiesen wurden, waren die Ergebnisse bei der Apex Gold bis dato nickelfrei.

*Bestimmung der chemischen Zusammensetzung mit Hilfe der energiedispersiven Elektronenstrahlmikroanalyse im Rasterelektronenmikroskop (EDX-Verfahren) und mit der energiedispersiven Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA-Verfahren) durch das Prüfzentrum Schicht- und Materialeigenschaften der MFPA Weimar am Institut für Werkstofftechnik der Technischen Universität Ilmenau in den Jahren 2001 und 2009. Die Behandlung allergiegefährdeter Patienten darf dennoch immer nur mit der entsprechenden Vorsicht erfolgen.

Gängige Akupunkturnadeln bestehen fast immer aus einem Chrom-Nickel-Stahl (siehe Punkt 1). Der Einsatz anderer Werkstoffe ist selten. Uns ist derzeit kein entsprechendes Produkt bekannt. Anders ist die Situation bei Dauernadeln. Wegen der guten bzw. besseren Biokompatibilität, werden seit wenigen Jahren Dauernadeln, z.B. von Sedatelec, auch aus von Titan angeboten.

Fazit

Ist die Stahlnadel lang und dünn, enthält sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Nickel. Im Zweifel bleibt nur die Möglichkeit der nicht-invasiven Akupressur oder der optischen Stimulation von Akupunkturpunkten mittels eines Lasergerätes; sog. Laser-Akupunktur.


Die Oxidationsspuren an Kupfergriffen lassen die Akupunkturnadeln bzw. ihren Kupfergriff korrodiert erscheinen. Bei Akupunkturnadeln – einem sterilen Medizinprodukt – erscheint dies besonders gegenüber den Patienten nicht akzeptabel zu sein.

Die angelaufenen Kupfergriffe sind jedoch nur vordergründig ein „Makel“. Die Flecken – wie auch der „Grünspan“ der Kupferdächer – sind nichts weiteres als der natürliche Korrosionsschutz des Kupfers. Einerseits wird unbehandeltes Kupfer regelmäßig korrodieren und Flecken bilden. Will man „makellose“, glänzende Kupfergriffe, so müssen die Griffe chemische behandelt werden (Passivierung). Der Glanz der Kupfergriffe wird also durch den Einsatz von Chemikalien erhalten.

Andererseits besitzt (auch das angelaufene) Kupfer eine bakterizide Wirkung und ist für viele Mikroorganismen bereits in geringen Konzentrationen toxisch. Dennoch werden angelaufene Kupfergriffe als Reklamationsgrund entgegengenommen und werden von uns an den entsprechenden Hersteller weitergeleitet. Im Grunde sind sie aber eine Frage der Ästhetik.


Während z.B. in Europa aufgrund des metrischen Systems die Maße von Nadeln in Millimetern angegeben wird, sind in USA und teils Großbritannien „japanische bzw. koreanische Gauge“ (Maß oder Dicke) gebräuchlich

Zusätzlich können die Durchmesser der Akupunkturnadeln auch in „chinesischer Gauge“ angegeben werden. Eine Vereinfachung stellt die Kennzeichnung der Durchmesser von Akupunkturnadeln mittels einer Farbcodierung dar. Sie ist in Anlehnung an die Farbkodierung von Kanülen, die in EN ISO 6009 und EN ISO 9626 genormt ist, entstanden. Bei Kunststoffgriffen spiegelt sich die Farbcodierung in der Farbe der Griffe

Aber auch bei den Nadeln mit Metallgriff ist diese Farbcodierung zur Kennzeichnung der Verpackungen weit verbreitet. Mit einigen wenigen Abweichungen verwenden die meisten Hersteller und Marken diese Codierung.



Akupunkturnadeln: Durchmesser

Durchmesser (in mm) Farbcode Koreanische oder Japanische Gauge Chinesische Gauge
0.12 dunkelgrün 02 44
0.14 hellgrün 01 42
0.16 rot 1 40
0.18 elfenbein 2 38
0.20 hellblau 3 36
0.22 rosa 4 34
0.25 lila 5 32
0.30 braun od. gelb 8 30
0.35 schwarz 10 28
0.40 blau 12 26 / 24

Hinweise: Die Gegenüberstellung der verschiedenen Maßeinheiten ist nicht normiert und kann somit nur der Orientierung dienen. Besonders bei den chinesischen Gauge sind geringfügig abweichende Angaben keine Seltenheit. Sie können sich bei acupunctureworld über die Filterfunktion alle Akupunkturnadeln mit einem Durchmesser von z.B. 0,30 mm anzeigen lassen. Verwenden Sie hierfür den folgenden Filter: Akupunkturnadel: Durchmesser (mm/Gauge) 0,30 mm.


Für längere Akupunkturnadeln bedarf es einer größeren Geschicklichkeit, um diese zu applizieren. In alten Überlieferungen japanischer Texte wird von Führungsröhrchen als Hilfsmittel zur einfacheren Handhabung der Akupunkturnadeln gesprochen.

Der Einsatz von Führungsröhrchen in der Akupunktur beruht auf einer langen Tradition. Zu Beginn wurden dünne Bambusrohre verwendet, die immer weiterentwickelt wurden über Führungsröhrchen aus Metall bis zu den heutigen Plastikröhrchen. Für die Befestigung des Führungsröhrchen an die Akupunkturnadel sind kleine (meist farbige) Kunststoffkeile oder Kleber üblich.

Zum Gebrauch der Akupunkturnadeln nehmen Sie die Akupunkturnadel mit dem dazugehörigen Führungsröhrchen aus dem Einzelblister heraus. Setzen Sie anschließend das Ende des Führungsröhrchens mit der Nadelspitze auf die Haut und lösen Sie den Nadelgriff vom Führungsröhrchen.

Jetzt sehen Sie den Nadelgriff, der über das Führungsröhrchen hinausragt. Klopfen bzw. tippen Sie leicht mit einem Finger auf diesen Griff bis dieser in dem Führungsröhrchen verschwunden ist. Entfernen Sie anschließend das Führungsröhrchen und führen die Akupunkturnadel nach Bedarf weiter ein.

Besondere Arten von Führungsröhrchen

Place N‘Press

Bei den Akupunkturnadeln mit Place N‘Press Führungsröhrchen erfolgt die Befestigung der Nadel am Führungsröhrchen rein mechanisch. Die sonst üblichen kleinen Kunststoffkeile oder Klebepunkte sind dadurch überflüssig. Die patentierte Lösung erlaubt dadurch die einhändige Applikation und somit die Behandlung ohne vorheriges, lästiges Lösen der Akupunkturnadel aus dem Führungsröhrchen.

Eine kurze, englische Beschreibung mit einer graphischen Darstellung der Handhabung finden Sie hier.

Ausgestattet mit diesem speziellen Führungsröhrchen sind ausschließlich die s|needle J-Type Place N‘ Press.

Safe-T Sleeve™

Die üblichen Röhrchen führen die Akupunkturnadeln lediglich einige wenige Millimeter. Nach dem Entfernen des Führungsröhrchens kann sich die Akupunkturnadel beim Vorschieben stark verbiegen und die Applikation erschweren. Dies geschieht zum Beispiel

  • bei dicken, dichten oder fibrösen Gewebepartien beziehungsweise wenn tiefere Gewebe erreicht werden sollen
  • wenn besonders dünne und lange Akupunkturnadeln verwendet werden.

In diesem Fällen kann sich der Akupunkteur mit z.B. mit einem sterilen Tupfer behelfen, um die Akupunkturnadel tiefer zu applizieren. Safe-T Sleeve™ ist ein einfaches aber innovatives Applikationssystem, um ohne Hilfsmittel wie Tupfer o.Ä. die Sterilität der Akupunkturnadel auch in schwierigen Behandlungssituationen sicherzustellen. Es besteht aus einem normalen Führungsröhrchen über das ein zusätzliches, weiches Röhrchen angebracht ist: das Safe-T Sleeve™. Nadeln mit Safe-T Sleeve™ gibt es in Durchmessern zwischen 0,18 und 0,35 mm und Größen von 40 bis 100 mm als beschichtete oder unbeschichtete Varianten.

  • TeWa CJ-Type Safe-T Sleeve
  • TeWa CJ-Type Safe-T Sleeve (s) - unbeschichtet

Eine kurze Gebrauchsanweisung (Englisch) finden Sie hier.

Entwickelt wurde die Safe-T Sleeve™ durch John Stan, Akupunkteur („Doctor of Traditional Chinese Medicine”) und Händler für Akupunkturbedarf (Gründer von Eastern Currents in Kanada). Das System stellt eine effizientere Möglichkeit dar, die Einhaltung der in Nordamerika geforderten “Clean Needle Technique” zu gewährleisten. (Siehe dazu National Certification Commission for Acupuncture and Oriental Medicine, NCCAOM).

Von John Stan finden sich auch verschiedene lehrreiche Anleitungen und Tipps zum Einsatz der Safe-T Sleeve™ Akupunkturnadeln.


Zweck des Einsatzes einer Gleitbeschichtung ist es, einen möglichst geringen Einstichwiderstand der Akupunkturnadel und somit eine für den Patienten möglichst angenehme Akupunkturbehandlung zu gewährleisten.

Zur Beschichtung von Akupunkturnadeln wird in der Regel eine Silikonbeschichtung verwendet. Die Technik und die Mittel stammen ursprünglich aus der Herstellung von Kanülen und Kathetern, wo der Einsatz dieser Beschichtungsart seit Jahren eingesetzt wird, um die Gleiteigenschaften zu verbessern bzw. den Einstichwiderstand zu verringern.

Da spätestens seit 1998 Akupunkturnadeln ebenfalls den strengen Vorschriften für Medizinprodukte unterliegen, sind die Hersteller von Akupunkturnadeln zum Nachweis der Biokompatibilität der eingesetzten Werkstoffe – und somit auch der gegebenenfalls verwendeten Beschichtung – verpflichtet. Die Einhaltung und Überwachung dieser Anforderungen durch sog. „Benannte Stellen“ wird durch die CE-Kennzeichnung auf der Verpackung bestätigt bzw. erklärt.


Es ist evident, dass Akupunkturnadeln mit Kunststoffgriffen nicht für die Verwendung im Zusammenhang mit Moxa geeignet sind. Kann man aber beschichtete Akupunkturnadeln z.B. in Kombination mit Moxa verwenden?

Uns ist eine einzige Studie aus Korea bekannt, in der die Auswirkungen der Moxa- bzw. Wärmetherapie auf beschichtete sowie vergoldeten Akupunkturnadeln untersucht wird: Sabina Lim, Seunghun Lee, Seung-Ho Yi, Yang-Sun Son, Sung-min Choi and Young-Kon Kim: The Biological Safety of Stainless Steel Needles Used in Warm-needling. Advance Access Publication 20 December 2008 (eCAM 2010;7(2)259–264. doi:10.1093/ecam/nen066) Die Studie findet man hier oder auf der PubMed Central (PMC)-Seite der NCBI.

Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass auch beschichtete Akupunkturnadeln biologisch sicher für den Einsatz im Rahmen der Wärmetherapie ist“. Die gemessenen Temperaturen hatten keinen negativen Einfluss auf die Beschichtung. Die Beschichtung wurde hier nur mittelbar der Wärme bzw. Hitze ausgesetzt, d.h. sie wurde über den Griff auf die Stahlnadel geleitet. Eine beschichtete Stahlnadel sollte niemals der direkten Flamme ausgesetzt werden. Die in der Studie festgestellten starke Temperaturschwankungen zwischen Akupunkturnadeln aus „SS304“ Stahldraht (Anm.: gängige, für Akupunkturnadeln eingesetzte Stahldraht, siehe Punkt 1) und den vergoldeten Akupunkturnadeln, dürfte an der relativ schlechten wärmeleitenden Eigenschaft von Stahl liegen:

  • Stahl: ca. 15 λ
  • Gold: 314 λ
  • Kupfer: 401 λ
  • Silber: 429 λ

Weitere Informationen zur Wärmeleitfähigkeit auf Wikipedia.